Bei uns wird alles etwas verkürzt, das trifft also auch die Verben, das heißt zum Beispiel: Lem und lem lassn. = Lem und lem loua. [lem_loua.mp3 ]= „Leben und leben lassen.“ Die Grundform des Verbs ins Wort einzubauen - das ist uns auch zu umständlich, also stellen wir es daneben: Ich brauche etwas anzuziehen. = I brauch ebbs/ebbas/wos zum Ozeijng  Bei der ersten Person Singular lassen wir alles weg, was wir nicht brauchen können, also gleich mal das unbetonte „e“. Bsp.: i red  (ich rede), i gej (ich gehe), i woin (ich weine).Dafür erweitern wir in der zweiten Person Plural ein „-s“: Bsp.: es redds /dez redds = ihr redds (ihr redet) . Die erste Person Plural endet bei uns mit ”-n/ng“ Bsp:  mia ren (wir reden), mia song (wir sagen), mia ming (wir mögen) [mia_ming.mp3 ]. Die erste Vergangenheit ist bei uns ausgestorben, sie gibt es nur bei  Hilfsverben, z.B. I woa (Ich war.) Wir ersetzen die erste Vergangenheit einfach mit der zweiten. Die Bayern verwenden natürlich auch das Partizip Perfekt, lassen jedoch bei der Wortbildung das „e“ weg. Bsp: glacht = gelacht/ gmacht = gemacht/zammkracht = zusammengekracht. Bei uns ist es aber nicht so leicht, wie jetzt viele vielleicht denken, es gibt nämlich eine Sonderform bei der zweiten Vergangenheit. Wenn man die nicht als Kind gelernt hat, wird´s schwierig. Bsp.:    Wir waren bereits gegangen. = Mir han scho ganga gwen. [mia_han_scho_ganga_gwen.mp3 ]

Er hatte es getan! = Er hots dou ghat. [hods_dou_ghabt.mp3 ].  

Wenn man manchmal in andere Orte fährt, merkt man, dass dort die Wortstellung wieder ganz anders ist.

Bsp.: Er musste in die Stadt fahren.= Der hot mejn in d´Stoot eifoan. [stod_eifoan.mp3 ] Der Konjunktiv II wird mit –ad gebildet: Bsp.: i drochad [i_drogad.mp3 ] = ich trüge/ i daad droong = ich würde tragen i michad [i_michad.mp3 = ich würde mögen/ hätte gerne. 

 

Wir hoffen, dass wir euch schwierig Klingendes so erklärt haben, dass es euch leicht vorkam. Uns hat der Kopf beim Beispielsuchen ganz schön geraucht.... Lachend

 

Laura Volkmer, Eva-Maria Pöllmann, Mitarbeit: Nadine Wirth

 

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