Oft hört man im Radio oder im Fernsehen Nicht-Bayern, wie sie das „typischste“ bairische Wort aussprechen: Oachkazzlschwoaf. Wir wissen nicht, wie oft ihr das Wort in eurem alltäglichen Leben schon verwendet habt... Wir noch gar nicht. Wir würden außerdem Oichkazzl [oichkazzl.mp3 ] sagen. Einen Oberpfälzer erkennt man nämlich genau daran, dass er besondere Laute hervorbringt, die es in anderen Dialekten nicht gibt. Das liegt daran, dass wir besondere Zwielaute (= Diphthonge) haben – und diese dann noch umdrehen. Man spricht dann von „gestürzten Diphthongen“. Das ist ganz was Spezielles! Unser „Signalwort“ ist das Wörtchen „nicht“, das heißt bei uns nämlich niad [niad.mp3 ]. Die Menschen haben früher anders gesprochen. Im Hochmittelalter redeten die Menschen Mittelhochdeutsch. Das heißt, es gab damals andere Wörter, andere Aussprache, andere Grammatikregeln. Und das Nordbairische hat manche Besonderheiten der damaligen Sprache anders weitergegeben als das im Rest von Bayern der Fall war.

Mittelhochdeutsch heutiges Deutsch Wie klingt das bei uns in der Nordoberpfalz? Beispielwörter
ie i ej wej = wie, valejsen = verlieren [valejsn.mp3 ]
uo u

ou

Bloud [bloud.mp3 ] = Blut ,

Kou [kou.mp3 ] = Kuh
üe ü ei

mejd [mejd.mp3 ] 

= müde,

Gmejs [gmejs.mp3 ] = Gemüse
ê e ei Bejda = Peter
â a ou schloufn [schloufn.mp3 ] = schlafen
ô o ou roud [roud.mp3 ]= rot, Broud = Brot

Der a-Laut wird bei uns manchmal überhell ausgesprochen wie beim Wort „auch“: Des iis a Zaache. [zaache.mp3 ] Ab und zu klingt der a-Laut jedoch auch besonders dumpf : Owa warum nacha?“ Den Ü-Laut verwandeln wir gerne in ein „i“: Iiwahabbt niad woua! [niad_woua.mp3 ] (Überhaupt nicht wahr!) Am Ende eines Wortes entfällt das „e“ oft, z.B. D´ Tant´woa aa dou[dant.mp3 ] (Die Tante war auch da.)

Ähnlich wie im Fränkischen klingen bei uns t-Laute häufig weicher: `s Weeda kannt bessa saa. [s_weda.mp3 ]

Auch das „g“ wird weicher, wenn es am Ende auftritt: I moch den Weech duachs Hulz.  [hulz.mp3 ] (Ich  mag den Weg durch den Wald.) Anders als im Mittelbairischen bleibt außerdem bei uns das „l“ erhalten. Wir sagen Gowl (Gabel), die Oberbayern sagen Gowe, wir sagen ölf, die Niederbayern oif: Alle ölf Gowln han vabong [elf_gowln ] (Alle elf Gabeln sind verbogen). 

  Sophia Hermann, Nadine Wirth, Christian Ach, Romina Peyerl, Regina Kleber

 

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