Wir waren ja der Meinung, dass das Wort "niad" keiner Erklärung bedarf. Dann mussten wir erfahren, dass ein Lehrer, der an einem großen Chamer Gymnasium unterrichtet, die Existenz des Wortes leugnet.  ""Niad" gibt es nicht", so seine Behauptung. Leonie aus der 5c entfuhr daraufhin der passende Satz:

"niad".

Erklärung: Was im Standarddeutschen "nicht" heißt, im Mittelbairischen "need" und in anderen Mundarten z.B. "it" oder "net", heißt bei uns in Nordbayern "niad". Von Ort zu Ort unterscheiden sich bekanntlich die Aussprachevarianten. Zwischen Cham und der nördlichen Oberpfalz verläuft eine Sprachgrenze, was sich unter anderem in dem Signalwort "niad" (fachwissenschaftlich: Negationspartikel) zeigt. Der Grenzverlauf ist fließend und kann auch an anderen Wörtern oder Lautungen festgemacht werden, die in sprachwissenschaftlichen Atlanten an so genannten "Isoglossen" abgelesen werden können. Natürlich ist es normal, dass Schüler auf dem Weg zur Schule eine Sprachgrenze überschreiten.

Wir hoffen sehr, mit diesem Beitrag zur Erhellung beigetragen zu haben - mögen die Schülerinnen und Schüler, die in Cham nordbairisch sprechen, fürderhin mit mehr Respekt behandelt werden.