Der preußisch-österreichische Dualismus führte schon vor weit über 200 Jahren zu einigen Verwerfungen. Als sich Achtklässler darüber im privaten Gespräch Gedanken machten, verwendeten sie Dialektwörter, die unserem Dialekteckerlteam zu Ohren gekommen sind und die wir doch aufgreifen möchten.
Ein Schmankerl in dieser Unterhaltung ist zum Beispiel "dant nehmen". Das bedeutet beim Kartenspiel "Watten", dass man einen Stich macht, ohne dafür einen Trumpf zu benötigen. (Watten ist übrigens verboten, weil nicht alle Karten auf den Tisch kommen - Betrügereien sind somit (rein theoretisch) möglich.) Im Alltag bedeteutet es demzufolge, dass man ein Ziel im Vorbeigehen erreicht, ohne sich dafür besonders anstrengen zu müssen. Die Gegner Maria Theresias meinten also anno 1740, dass ihnen die Lande der Habsburger in den Schoß fallen würden. Das allerdings stellte sich als Fehleinschätzung heraus.
Unser Lieblingsschmankerl ist jedoch rein akustisch "a douds Vaich" - "ein totes Vieh". Was für ein Diphthongsegen rauscht da auf den Hörer nieder. Übrigens haben die Knaben dann noch ermittelt, dass Friedrich II. ausschließlich französisch schrieb. Er wird also hoffentlich seine "preußisch" sprechenden Untertanen schon verstanden haben.
"ein Tier, das sein Leben ausgehaucht hat"
Danke an Philipp, Simon und Pierre für die Wiederholung des Gesprächs für unser Eckerl.