Aus gegebenem Anlass gibt es heute ein Extra-Schmankerl. Seit einigen Jahren hört und liest man immer wieder etwas vom "Unsinnigen Donnerstag". Wem dieser Begriff eingefallen ist, wissen wir nicht, wir wollen es auch gar nicht wissen. Traditionell hat nämlich der Donnerstag vor dem Rosenmontag den Namen "Nascher Pfinzta".

An dem Tag findet vielerorten der Weiberfasching statt - bei uns an der Schule ist es der traditionelle Tag für den Schulfasching. Legendär sind natürlich auch die Feierlichkeiten in Moosbach.

Woher kommt nun aber der Begriff "Pfinzta" an sich?

Bei dem Wort handelt es sich um ein traditionelles bairisches Kennwort, das es so also nur in unserem Dialekt gibt. Man muss inzwischen wohl sagen - gab. Der Donnerstag erhielt diesen Namen, weil er, gezählt vom Sonntag an, der fünfte Tag ist. Laut Zehetner leitet sich das Wort nämlich vom griechischen Wort für "fünf" (pent-) ab und gelangte über das Gotische zu uns.

"Nasch" bedeutet natürlich das Gleiche wie "narrisch", also "verrückt".

Der "Iada" bezeichnet übrigens den Dienstag. Hier wird es wirklich abenteuerlich. Der "Iada" geht nämlich, so Zehetner, auf das kirchengriechische Ἄρεως ἡμέρα (Áreôs hêméra) („Tag des Ares“ = Mars) zurück. Der zweite Tag nach dem Sonntag ist auch in anderen Sprachen nach dem Kriegsgott Mars benannt, z.B. französisch "mardi". Vor zwei Generationen wurden "Iada" und "Pfinzta" noch ganz selbstverständlich verwendet - heute handelt es sich bestenfalls um passives Wissen, man weiß also, was es bedeutet, während kaum jemand der jüngeren Generation die Begriffe verwendet.

Hoffentlich aber ab sofort doch wieder häufiger - "Unsinniger Donnerstag", diese öde Übersetzung hat doch wirklich keinen Charme und wird den wilden Ereignissen des Tages nicht gerecht - oder? Also - es lebe der "Nasche Pfinzta"! :-)

 

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